Mit „Jetlag“ möchte Angelika Wienerroither ein gewisses Gefühl ausdrücken, das Gefühl des Fremdseins. Der Körper ist hier, aber der Geist ist noch nicht gelandet.
Alles, sogar die eigene Wohnung, fühlt sich fremd, unvertraut an.
Die Augen können nicht auf die relevanten Dinge scharf stellen, sie wandern umher, stoppen an den schrägsten Plätzen. Die Gedanken schwimmen wie durch Pudding, die Umgebung ist entweder viel zu grell oder viel zu dunkel.
Die Serie will Entfremdung darstellen. Der Job von Angelika Wienerroither verursachte dieses Gefühl: Täglich wechselten ihre Arbeitszeiten. An einem Tag weckte sie ihr Smartphone um 5 Uhr morgends, am nächsten fing sie erst um 14 Uhr zum Arbeiten an.
“Jetlag” haben wir nicht nur nach langen Flügen. Es ist auch ein Symptom für eine ganze Generation. Eine Generation, die das Gefühl des Verlorenseins nur zu gut kennt. Das Leben ist unsicher geworden: Sie erklären uns, dass alles möglich ist. Dass jede Option verfügbar ist, wenn wir nur hart genug daran arbeiten. Es gibt keine Regeln, die wir nicht brechen könnten – doch haben wir sie einmal durchbrochen, ist da nichts. Wir sitzen zwischen den Stühlen in einem Vakuum und fragen uns, wann das „echte Leben“ endlich anfängt.
Die Serie stellte die Künstlerin im kvartier der Kunstinitiative disposed aus.