„This is the costume of the oppressor. I would never wear that, if I were in charge. It’s meant to keep people like me silent and nice and cooperative.“
Utopia
(Why can‘t we just get along?)
Angelika Wienerroither
2021
„Utopia“ beschäftigt sich mit einer Welt, in der eine Woman of Color an der Macht ist. Zwei Protagonistinnen, Mirjam Helminger und Christine Bayer-Borrero, erzählen in einem Gespräch von ihrem gesellschaftlichen Idealzustand. Die Fotografien zeigen sie in Machtpositionen: in den Kostümen von Königen und in Zwischenmomenten, in denen sie von ihrer perfekten Welt träumen. Zudem erscheinen sie mit Dingen und Symbolen, die ihnen Macht geben. Ihre Gedanken hat Christine auch auf Karteikärtchen visualisiert. Um zu erfahren, wie sich Macht vielleicht anfühlt, hat Wienerroither selbst einen Offiziersmantel angezogen.
An der Wand hängt eine Fotografie, die zerrissen ist. Sie zeigt Ida Wells-Barnett (1862–1931). Die Frauenrechtsaktivistin wurde als Sklavin geboren, sechs Monate nach ihrer Geburt wurde die Sklaverei abgeschafft. Als Journalistin argumentierte sie, dass Lynchmorde an People of Color der USA keine Tat von Extremisten war – sondern dazu diente, das gesellschaftliche System zu erhalten.
Der Untertitel „Why can’t we just get along“ bezieht sich auf eine Aussage von Rodney King: Die Polizei von Los Angeles prügelte 1991 auf den Afroamerikaner ein – und löste damit Unruhen und Proteste aus. In einem Interview sprach sich King gegen Gewalt aus. Er fragte, ob wir nicht einfach miteinander auskommen können.
The world is white no longer
Museum der Moderne, Studienzentrum Rupertinum, Akt 1 von 24. April bis 20. Juni
[Installation]
3 Inkjet-Prints je 30 x 45 cm, 1 Inkjet-Print 60 x 40 cm, 1 Inkjet-Print 60 x 90 cm, 2 Inkjet-Prints je 135 x 90 cm
Ida Wells-Barnett, Fotografie, 1893/1894, gedruckt 2021, 10 x 15 cm, Inket-Druck, Forex, mit freundlicher Genehmigung von Hanna Holborn Gray Special Collections Research Center, University of Chicago Library
2 Audioaufnahmen, Zweikanal-Audio, 16:03 Min. und 21:02 Min., Kopfhörer
Text mit Gouache gemalt, 30 x 40 cm
Text mit Schreibmaschine auf Papier getippt, gerahmt, 35 x 30 cm
Büchlein mit japanischer Bindung, 18 x 14 cm, Kubus 20 x 20 x 20 cm
Mantel, Kleiderbügel
Karteikärtchen, Wurzel, Podest
Im Besitz der Künstlerin
Ausstellungsansichten (c) Museum der Moderne, Rainer Iglar